Eine kleine Gruppe von Pilgern aus den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden von Ochtersum, Barienrode, Diekholzen und Söhre machten sich auf, an vier Tagen vom Kloster Fischbeck im Schaumburger Land zum Kloster in Loccum zu wandern, auf Wegen und Straßen, die vor uns in alten Zeiten die Mönche zu ihrem Mutterkloster in Volkenroda gegangen sind.
Wir sind gelaufen und haben gerastet, Andachten gehalten, gebetet und gesungen, uns an der frischen Natur erfreut und unter der Sonne auf harten Straßen gelitten, mit der Methode „Adam suche Eva, Zahn sucht Löwe“ Partner für ernste Gespräche gefunden, geschwätzt und waren still, wenn Stille geboten war und wir hatten den getreuen Dietrich, der mit einem Kirchenbus das große Gepäck transportierte und half, wenn es erforderlich war. Kurzum, wir hatten alles was das Pilgern ausmacht und wir erlebten, was Pilgern verspricht:
- das 1000-jährige Damenstift Fischbeck
- ein interessantes Gespräch mit einem radelnden Rittergutsbesitzer
- ein Schlachtfeld aus dem 30-jährigen Krieg mit 7000 Toten
- die kleine Wallfahrtskapelle in Rehren
- die Wehrkirche in Kathrinshagen mit ihren frühromanischen Fresken
- Dinospuren im Oberkirchner Sandsteinbruch
- die Flüchtlingskirche in Wendthagen, mit ihrem pausbäckigen Luther und ihrem freundlichen Pastor
- Orgelspiel, Weserrenaissance
- das an das Florentiner Baptisterium erinnernde Mausoleum an der Stadthagener Stadtkirche, in dessen Innern ein riesiges Bronzemonument steht, gegossen vom kaiserlichen Hofbildhauer de Vries in Prag
- Kaffee
- einer sich den müden Pilgern erbarmenden Frau in der Kirche von Pollhagen
- Und zuletzt das Ziel und der unbestrittene Höhepunkt unserer Wanderung, die dreischiffige Basilika des Klosters Loccum, in ihrer zisterziensischen Strenge und Schönheit und ihren reichen Schätzen.
Wir danken allen, die diese erlebnisreiche Pilgerreise vorbereitet und durch Andachten mit gestaltet haben, insbesondere Anne Saher und Dietrich Kürger, die alles gut organisiert und Helga Thon, die uns mit Idee und Pilgerstab auf Straßen und Wegen geführt hat.
Text: Herr Rost