Geistlicher Impuls 28.05.2020

Wir haben nun die ersten Sonntagsandachten in der Lukaskirche gefeiert. Es waren schöne, nachdenkliche Andachten in kleiner Runde, die uns guttaten – auch wenn sie so ganz anders waren als unsere bisherigen Gottesdienste. Und es tat vielen gut, einander zu sehen und sprechen zu können. Zum Gespräch gehen wir im Anschluss an die Andacht nach draußen und treffen uns dort mit Abstand.

Nun steht das Pfingstfest vor der Tür. Am Pfingstsonntag feiern wir wieder eine etwa halbstündige Andacht, zu der ich einlade. Ob in der Lukaskirche oder Zuhause – wir sind in Gedanken und im Gebet miteinander verbunden. Pfingsten erinnert uns daran, dass wir durch Gottes Geist verbunden sind;  und dass er uns Kraft gibt, unseren Glauben zu leben - wie es in der Apostel-geschichte heißt: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein.“ (Apg 1,8)

Dies durften wir in den letzten Wochen erleben: Es entstanden viele neue Formen der Verkündigung, Seelsorge und Hilfe, neue Wege wurden gegangen. Viele davon fanden Zuhause statt wie der Gottesdienst zeitgleich - oder es gab ein Wort auf dem Weg an Wäscheleinen ausgehängt; Spenden für den Guten Hirten, für Bedürftige wurden draußen gesammelt, eine Einkaufshilfe organisiert. Email-Kontakte und Gottesdienste im Internet, Fernsehen oder Radio haben viele erreicht. Kirche ist da – und kreativ entstehen vielfältige Formen des gelebten Glaubens. Mich stimmt dies hoffnungsvoll. Und ich sehe darin auch Gottes Geist am Wirken. Hätten wir das gedacht? Diese Kreativität, dieser Geist, der unsere Kirche neu auf die Beine stellt und entdecken lässt? Der vielleicht sogar die Kraft hat, die depressiven Stimmungen wegzublasen, die uns manchmal sorgenvoll nach der Zukunft der Kirche fragen lassen?

Möge Gott seinen Geist zu Pfingsten wehen lassen und mögen Sie und Ihr von ihm gestärkt weiter gut durch diese Corona-Zeit kommen.

Seien Sie herzlich gegrüßt und bleibt behütet,
Ihre/Eure Pastorin Meike Riedel