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Gottesdienst zeitgleich 31.05.2020

30. Mai 2020

Pfingstsonntag, 31. Mai 2020, 10 Uhr

Die Glocken läuten und rufen zum Gebet.

Eine Kerze wird angezündet.

Einstimmung

Es ist Pfingstsonntag, liebe Gemeinde, wir feiern und erinnern uns daran, dass Gott uns seinen Geist geschenkt hat. Dass sein Geist uns miteinander verbindet: Uns alle verbindet an den verschiedenen Orten, an denen wir jetzt vor Gott zusammenkommen.  Zuhause oder in der Lukaskirche. Wir sind verbunden durch Gottes Geist und feiern jetzt gemeinsam im Namen Gottes. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  Amen

Psalmgebet (nach Psalm 18)

1: Gott, du meine Stärke,

2: du Fels, auf den ich baue,

1: du meine Burg, in die ich fliehen kann.

2: Wenn ich in Ängsten bin, dann komme ich zu dir.

1: dann bist du da für mich.

2: Du machst mein Leben hell,

1: du gibst mit Kraft und Mut.

Gott, dein Geist schenkt uns Kraft und Mut und Schwung, er lässt uns aufatmen und durchatmen. Durch ihn wissen wir: Wir sind verbunden. Mit Dir. Mit anderen, die zu Dir beten. Genau jetzt. Genauso. Wo immer wir auch gerade sind. Du siehst uns. Du hörst uns. Von überall bringen wir Dir alles, was war und ist in der Stille

Dein Geist schenkt uns Kraft und Mut.  So bitten wir: Atme in uns, Heiliger Geist, brenne in uns, Heiliger Geist, wirke in uns, Heiliger Geist. Komm, du Geist, durchdringe uns, komm, du Geist, kehr bei uns ein! Komm, du Geist, belebe uns, wir ersehnen dich.  Amen

Biblische Lesung: Johannes 14

Jesus spricht kurz vor seinem Tod vom Geist, der die Freunde trösten und miteinander und mit Jesus verbinden wird. Wir hören aus dem Johannesevangelium, Kapitel 14:

Jesus sprach: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Zum Abschied schenke ich euch Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden. Ich gebe euch keinen Frieden, wie ihn diese Welt gibt. Lasst euch im Herzen keine Angst machen und fürchtet euch nicht.

Verkündigungsimpuls

Jesus sagt: „Der Heilige Geist, der Tröster, der wird uns alles lehren und uns an alles erinnern.“

Erinnern Sie sich? Als Kind in den dunklen Keller zu gehen, um für die Mutter etwas hochzuholen, ein Glas Gurken oder ein paar Kartoffeln. Zu wissen, dass da unten nichts sein würde, wovor man Angst haben müsste – und doch war einem mulmig und die Knie zitterten. Welche Erleichterung, wieder oben zu sein – und vielleicht auch einen Dank und ein Lob für den Mut zu erhalten.

Erinnern Sie sich? An ihren ersten Schultag – vielleicht an der Hand des Vaters oder der Mutter, die noch fremden Mitschüler rundherum, jeder sah mutiger und fröhlicher aus als Sie? Wie erleichtert und froh Sie waren, als es wieder nach Hause ging – vielleicht schon mit einem ersten Freund, der mit ihnen geredet hatte, der gut getan hatte.

Erinnern Sie sich? An ihren ersten Tag in der neuen Wohnung, dem neuen Haus, in der neuen Stadt? Voller Hoffnung, dass es gut war, hierher zu ziehen, voller Angst, nicht heimisch zu werden? Und inzwischen ist dies nur noch eine verblassende Erinnerung, denn nun leben Sie mitten unter vertrauten Gesichtern und liebgewonnenen Menschen.

Pfingsten: Der Heilige Geist erinnert uns – er erinnert an die Anfänge, er erinnert uns daran, dass er es ist, der uns Mut macht und uns in Bewegung setzt.

Erinnern Sie sich an die Pfingstgeschichte: Die alte Erzählung, wie der Geist Gottes Menschen Mut macht, die ohne Mut und Hoffnung waren… und dann daraus die christliche Kirche entstand und lebt bis heute!

Pfingsten: Der Heilige Geist erinnert uns an den Anfang: Als er uns Glauben schenkte, als wir unseren Weg mit Gott begonnen haben. Er erinnert uns heute daran, dass wir getauft sind, konfirmiert, dass uns der Segen Gottes geschenkt wurde, der uns immer wieder durch das Leben trägt.

Manche fragen: Was ist der Geist Gottes? Wie soll mir etwas Mut machen, das ich nicht sehe, das ich nicht verstehe?

Für mich ist es ähnlich wie bei einem Windrad. Es steht ganz ruhig und doch dreht es sich. Von selbst kann es das nicht. Es geschieht durch den Luftzug, durch den Wind. Wir sehen ihn nicht. Und doch wirkt er. So stelle ich mir den Geist Gottes vor: Ich kann ihn zwar nicht sehen. Aber er macht etwas mit mir. Er bringt mich in Bewegung. Wo ich zuvor ängstlich, mutlos war, komme ich wieder in Fahrt.

Das Corona-Virus hat uns in den letzten Wochen ordentlich durchgeschüttelt, alles verändert. Wir sehen es auch nicht, aber es macht etwas in uns: es macht uns Angst, es verändert uns. Es lässt uns erstarren, alle Bewegung war plötzlich gestoppt. Da brauche ich Gottes Geist besonders, seinen Geist, der mich wieder in Bewegung bringt. Mir Schwung gibt, und wo ich festgefahren war, mich Neues ausprobieren lässt, neue Seiten an mir entdecken lässt.

Das erlebe ich gerade: Nach dem Stillstand lässt mich Gottes Geist jetzt wieder neu losgehen. Sicher: Nicht alles wird dabei gelingen. Doch wenn ich losgehe, dann geschieht etwas mit mir. Und ich hoffe, dass auch Sie diese Erfahrung machen: Vielleicht wirkt der Geist Gottes durch mich, durch uns auf andere. Auf jeden Fall nimmt Gottes Geist in uns Wohnung, lässt uns nicht allein, macht uns Mut.

Pfingsten erinnert er mich, erinnert er uns daran. Daran, wie wir in Bewegung gewesen sind. Daran, dass dabei nicht immer alles geklappt hat – aber der Geist als Tröster da war. Daran, dass er uns nun wieder neu in Bewegung setzt. So wie Jesus es sagt:

„Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Zum Abschied schenke ich euch Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden. Ich gebe euch keinen Frieden, wie ihn diese Welt gibt. Lasst euch im Herzen keine Angst machen und fürchtet euch nicht.“

Also, liebe Gemeinde: Nur Mut!
Es ist Pfingsten! Gottes Geist weht – und nimmt Wohnung in uns.  Amen

Ein Lied, das uns an Gottes Anfang mit uns erinnert: (Liederbuch freiTöne Nr. 92)

Glaubensbekenntnis

In Verbundenheit lasst uns miteinander unseren Glauben bekennen:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.  Amen.

Fürbitten

Heiliger Geist. Hier sind wir. Sei du um uns und in uns. Mach uns mutig und stark. Tröste uns, erinnere uns und setz uns in Bewegung.

Wir denken an alle, die wir lieben. Was tun sie gerade?  - Stille -

Wir denken an unsere Angst. Wir geben sie dir.  – Stille -

Wir denken an die, die wir nicht verstehen.  – Stille -

Wir denken an die, die gerade so viel verlieren: Geld, Sicherheit, Zukunft.  – Stille -

Gott, wir sind Deine Menschen. Wir sind miteinander verbunden. Atmen die Luft Deiner Schöpfung. Beten mit den Worten, die uns im Herzen wohnen:

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Zum Segen stehen wir auf und öffnen die Hände

Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.  Amen.